Es stürmte und regnete, als wir das erste Mal einen Blick auf das mächtige Schloss vor uns werfen. Vielleicht hat es gerade deswegen eine so imposant magische Wirkung auf uns. Nicht nur das Wetter bot einige Überraschungen auf unserer Reise durch Baden-Württemberg sondern auch die abwechslungsreichen Ausflüge auf unserer Route. Vom Schlossbesuch bis zum Freilichtmuseum mit Baumhaus-Spielplatz und Städtebummel mit Kahnfahrt im Regen war alles mit dabei. Eine Reise voller Magie.
Unsere Reiseroute zum Nachreisen
Sigmaringen
Die kleine Stadt im Herzen der Schwäbischen Alb hat eine fast 1'000 Jährige Geschichte und die wird einem direkt bewusst, wenn man im Karls Hotel eincheckt. Vom Vorgarten des Hotels erblickt man nämlich direkt das Highlight von Sigmaringen.
Wer in der Region der Schwäbischen Alb übernachtet bekommt die AlbCard geschenkt. Die Albcard ermöglicht gratis Eintritt in über 160 Sehenswürdigkeiten. So auch der Eintritt in das Hohenzollern Schloss von Sigmaringen. Seit mehr als 100 Jahren kann man das Schloss auch von Innen besichtigen, welches bis Heute von Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern bewohnt wird. Ein Besuch des Schlosses ist der perfekte Schlechtwetter Ausflug, wenn man in Sigmaringen ist. Das kommt uns ganz gelegen, denn es regnet in Strömen als wir im kleinen Städtchen mit dem grossen Schloss ankommen. Umso mysthischer wirkt der Schlossrundgang auf uns. Sogar unsere Kleine rennt begeistert voran und lauscht dem Audioguide.
Das Gewitter zieht schnell vorbei und wir geniessen einen Abendspaziergang entlang der Donau. Die Strecke nennt sich der Schaukelweg, wo viele mit dem Fahrrad unterwegs sind und unsere Kleine fast so schnell ist mit ihrem Scooter. Zum Abendessen kehren wir beim Bootshaus ein. Sehr empfehlenswert als Familie, denn gleich daneben ist ein riesiger Spielplatz. Wer draussen sitzt kann mit gutem Mückenschutz in Ruhe zu Abend essen, während die Kinder auf dem Spielplatz springen.
Neben dem Spaziergang an der Donau lohnt sich auch ein Spaziergang durch die kleine Altstadt. Sie ist überschaubar und autofrei, was das Erkunden sehr gemütlich macht. Gleich in der Altstadt haben wir auch sehr gute Flammkuchen gegessen im Theatercafé.
Campus Galli Messkirch
Stell dir ein Freilichtmuseum aus dem Mittelalter (9. Jahrhundert) vor. Nur das hier noch fleissig gearbeitet wird. Handwerker und Ehrenamtliche schaffen mit den Mitteln des 9. Jahrhunderts ein Kloster auf Grundlage des St.Galler Klosterplans. Die Gebäude sind also noch nicht fertig gestellt, sondern werden nach damaligem Standard gebaut. Das bedeutet für die Arbeiter vor Ort, dass sie keinerlei moderner Hilfsmittel verwenden können und für die Besucher bedeutet es, dass sie eintauchen können in eine Baustelle aus dem Mittelalter. So fühlt es sich tatsächlich auch an. Wie eine kleine Zeitreise. Nur die modernen Turnschuhe der Arbeiter verraten die heutige Zeit für jene, die genau hinschauen 😅
Unseren Kinderwagen tauschen wir am Eingang mit einem Leiterwagen und starten unseren Spaziergang über das grosse Gelände der Mittelalter-Baustelle. Alle Arbeiter sind in eigens hergestellten Kleidern, wie im Mittelalter gekleidet. Sie stampfen mit den Füssen Lehm und hacken Holz mit der Axt. Die Häuser, die entstehen bilden am Ende eine ganze Klosterstadt. Eine Idee, an der über mehrere Jahrzehnte gebaut werden muss. Sowohl für uns als auch für unsere Kleine war der Besuch sehr eindrücklich. Jeder Arbeiter gibt auch gerne Auskunft darüber, was er gerade tut und spricht offen über die Herausforderungen der damaligen Zeit.
Die Mittelalterbaustelle ist von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen findet ihr hier. Mit der AlbCard ist der Eintritt kostenlos.
Auf unserer Reise durch Baden-Württemberg sind wir in den Regionen Schwäbische Alb und Oberschwaben-Allgäu unterwegs. Sigmaringen und Messkirch bilden dabei die Schnittstelle zwischen den zwei Regionen.
Tübingen
Tübingen ist eine Universitätsstadt im Zentrum von Baden-Württemberg. Dem Namen wird sie auch gerecht, denn rund 1/3 der Einwohner sind Studenten (rund 30'000 von insgesamt 90'000). Das verleiht der Stadt am Fluss Neckar einen besonderen Flair. Hip und Jung beschreibt es wahrscheinlich am besten. Die Altstadt gehört für mich zu den Schönsten, die wir bisher gesehen haben. Alles autofrei lässt es sich besonders gut erkunden und flanieren. Die vielen hippen Restaurants und Imbisse machen die Auswahl schwer und laden ein über den Hunger hinaus zu essen. Schliesslich kann man nicht an jedem leckeren Lokal einfach vorbei gehen 😅
Wir kommen bei schönstem Wetter in der Stadt Tübingen an und laufen direkt zur Brücke, die über den Neckar in die Altstadt führt. Kurz davor hat man von der Neckarinsel aus einen wunderschönen Blick auf die farbenfrohe Häuserfront der Altstadt. Nachdem wir kurz durch die Altstadt flaniert sind und uns einige Leckereien gegönnt haben, hat sich das Wetter in ein Gewitter verwandelt. Nichtsdestotrotz wollten wir das Highlight einer Stocherkahnfahrt nicht verpassen. Unserer Fahrer Jakob hat uns tapfer durch den Regen kutschiert und irgendwie war das Erlebnis dadurch überraschend Besonders. Weitere Informationen zur Stocherkahnfahrt findet ihr hier.
Mit der AlbCard kann man kostenlos eine Stadtführung und eine Stocherkahnfahrt buchen.
Schloss Lichtenstein
Bei jeder Durchreise ein Must-See ist das Romantikschloss Lichtenstein. Ein Schlosss, wie man es aus den Märchengeschichten kennt. Direkt an einem steilen Berghang gebaut mit wunderschönem Schlossgarten und Blick über das Tal. Hier kommt definitiv Romantik auf, vielleicht hat es deswegen auch ein Standesamt vor Ort. Aber auch für alle, die nicht gerade heiraten lohnt sich der Besuch. Wir hatten hier definitiv einen WOW-Moment auf unserem Roadtrip durch Baden-Württemberg. Mit der AlbCard kann man kostenlos das Schloss Lichtenstein besichtigen.
Federseesteg und Wackelwald in Bad Buchau
Unsere Reise geht weiter durchs Oberschwaben-Allgäu ein Highlight ist der Federseesteg. Er ist die einzige Möglichkeit, den Federsee zu überqueren. Auf einer Strecke von 1'486 m führt der Steg über die Moorlandschaft des Federsees. Ein schöner Spaziergang, umgeben von Natur. Er überquert artenreiche Streuwiesen, anschliessend den dichten Schilfgürtel und endet bei der Besucherplattform im Federsee, wo man die Ruhe geniessen kann und Wasservögel beobachten. Bevor es auf dem gleichen Weg wieder zurück geht.
Wer den Federsee besucht, sollte unbedingt auch beim Wackelwald vorbei gehen. Nur wenige Schritte vom Parkplatz des Federseestegs entfernt, erreichen wir über einen schönen Spazier- und Fahrradweg den Wackelwald. Dieser ist ein besonders Moorphänomen. Die Bäume stehen auf Moorboden, d.h. der Boden federt bei jedem Schritt leicht. An einigen besonders feuchten Stellen gibt der Boden so stark nach, wenn man darauf hüpft, dass die Bäume wackeln. Also springen wir wie kleine Kinder durch den Wackelwald und staunen über den wackelnden Boden und dieses Naturphänomen.
Weitere Informationen zum Federseesteg und dem Wackelwald findet ihr hier.
Freilichtmuseum für Familien
Weiter geht unsere Reise zum Oberschwäbischen Museumsdorf in Kürnbach. Hier zeigen knapp 40 Gebäude, wie die Menschen früher (18. 19. und 20. Jahrhundert) gelebt haben. Dies auf sehr interaktive und familienfreundliche Weise. Die Kinder dürfen Ausstellungsstücke anfassen, selbstständig entdecken und sich über die Tiere auf dem Gelände freuen. Dabei ist der Spielplatz ein besonderes Highlight. Das Herzstück: ein riesiges Erlebnisbaumhaus. Unsere Kleine wollte gar nicht mehr weiter fahren. Ebenfalls vor Ort hat es ein Restaurant mit leckeren Schwäbischen Spezialitäten.
An Wochenenden wird in der alten Bäckerei Brot gebacken. Es finden immer wieder tolle Events statt, wie z.B. am 10. Juli der Stoff- und Wollmarkt. Uns hat die Stimmung vor Ort sehr gut gefallen und die kinderfreundliche Atmosphäre macht das Freilichtmuseum so einzigartig.
Ravensburg und Spieleland
Es ist bereits Abend, als wir in der Stadt der Türme in Ravensburg ankommen. Wir übernachten im Hotel Obertor, mitten in der Altstadt inkl. Parkplätze für Hotelgäste. Das Hotel ist sehr empfehlenswert. Die Zimmer sind historisch, wie das ganze Gebäude aber sehr sauber und bequem. Das Frühstück war ausserordentlich lecker. Ravensburg selber hat eine hübsche Altstadt, die zum Flanieren einlädt. Wir lassen hier entspannt den Abend ausklingen und unsere Kleine freut sich vor allem auf den Tag danach. Denn wir fahren ins Ravensburger Spieleland. Was wir dort alles erlebt haben, seht ihr im Video.
Ein Ausflug ins Ravensburger Spieleland können wir Familien mit Kindern zwischen 2 und 12 Jahren empfehlen. Ab 3 Jahren kann ein Kind in Begleitung der Eltern schon fast jede Attraktion miterleben.
Das war unsere Reise in Kooperation mit Baden-Württemberg Tourismus.
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