top of page
Autorenbild.Saturday

Geheimtipp: Kanalinseln

Zum ersten Mal reisen wir an ein Ort, von dem ich zuvor noch nie gehört hatte. Inseln zwischen Grossbritannien und Frankreich. Die Kanalinseln gehören zum Kronbesitz der brittischen Krone. Es gibt fünf Hauptinseln Jersey, Guernsey, Herm, Sark und Alderney sowie zahlreiche kleinere, unbewohnte Inseln. Die Inseln agieren trotz des Kronbesitzes eigenständig. Sowohl Jersey als auch Guernsey haben sogar ihre eigene Währung. Angelehnt an die brittischen Pfund sind es Jersey Pfund und Guernsey Pfund. Man kann aber überall auch mit Brittischen Pfund bezahlen oder mit Karte. Vor allem Jersey wurde übrigens durch seine Steuerpolitik als Steuerparadies bekannt. Auf der Insel gilt für Unternehmen 0% Steuern. Aus diesem Grund siedeln sich haufenweise Firmen auf der Insel an.

Ich kann die Kanalinseln guten Gewissens als Geheimtipp bezeichnen. Eine Reise, die uns enorm überrascht hat und uns definitiv in Erinnerung bleiben wird. Wir reisen mit dem Schweizer Spezialisten für Reisen auf die Kanalinseln: Rolf Meier Reisen.


Anreise:

Die Reise startet am Zürich Flughafen. Mit der Airline Blue Island geht es Richtung Jersey. Der Flug dauert 2 Stunden und 10 Minuten. Es ist das erste Mal für mich, dass ich mit einem Propeller-Flugzeug fliege. Das macht mich etwas nervös. Es verlief aber alles gut. In Jersey angekommen laufen wir direkt vom Flugplatz zum Terminal. Kein Bus, Kein Rohr, keine andere Verbindung. Ihr könnt euch also gut vorstellen, wie klein der Flughafen ist. Viele unserer Mitreisenden machen hier ihren ersten Halt auf den Kanalinseln. Jersey ist die grösste der Inseln. Wir reisen jedoch weiter auf die etwas kleinere Insel Guernsey. Für die Anreise müssen wir dafür einmal umsteigen in Jersey und nach einem weiteren Flug von nur 20 Minuten landen wir in Guernsey. Es ist bereits nach 21:00 Uhr aber immer noch hell draussen. Das ist total ungewohnt aber freut uns direkt. So können wir nämlich unser Mietauto im Hellen noch abholen. Direkt am Flughafen nehmen wir unser Mietauto bei Europcar entgegen und fahren zu unserer Unterkunft.


Unsere Unterkunft

Wir verbringen die Woche im LES PIQUES COUNTRY COTTAGES - ein wunderschönes Ferienhaus, welches modern und doch traditionell ist. Das Highlight der Unterkunft ist neben der äusseren hübschen Erscheinung als traditionelles Cottage definitiv der grosse Garten. Unsere Kinder lieben es hier herum zu springen. Ausserdem hat die Unterkunft einen Tennisplatz, wo Kilian und ich unsere eingerosteten Kenntnisse etwas auffrischen konnten. Die Lage der Unterkunft ist ideal, um die Insel zu erkunden. Sehr zentral gelegen und auch ohne Mietwagen gut erreichbar, da direkt davor die Bushaltestelle ist. Wir können ein Aufenthalt hier sehr empfehlen.


Sehenswertes auf der Insel Guernsey


Wandern am Klippenweg im Süden

An unserem ersten Tag auf Guernsey zeigt sich die Insel von ihrer schönsten Seite. Das schöne Wetter geniessen wir an der Südküste. Hier gibt es eine schöne Klippenwanderung, die man machen kann. Wir laufen mit den Kindern Teilstrecken. Die ganze Rundwanderung dauert rund 5 Stunden. Das wäre mit den Kindern zu lange. Daher haben wir einen Teil der Wanderung an unserem ersten Tag auf Guernsey gemacht und einen zweiten Teil an unserem letzten Tag. Der für mich schönste Abschnitt zum Wandern ist der Weg von Petit Port bis zum Renoir Tea Garden am Moulin Huet Bay. Diese Teilstrecke ist als Familie leicht zu wandern. Es geht kaum bergauf, der Weg hat eine angenehme Breite und ist nicht gefährlich dabei ist die Aussicht einfach atemberaubend. Wir hatten mit 2 kleinen Kindern knapp 30 Minuten für die Strecke.


Ebenfalls ein Highlight auf dem Klippenweg ist das Beachcafé. Es hat einen hübschen Steinstrand, die Bucht eignet sich super zum Baden, für alle die sich ins Wasser trauen. Das Wasser ist jetzt im Mai wirklich eisig kalt. Wir haben hier auch zu Mittag gegessen und es war sehr lecker.



Ausserdem hat uns der Pointe de la Moye sehr gut gefallen. Mit dem Mietwagen kann man zum Le Gouffre Café fahren und dort parken. Danach kann man innert rund 10 Minuten vorne zum Spitz der Klippen laufen und hat einen traumhaften Blick über die Küste.



Sonnenuntergang am Vazon Bay

Für alle Romantiker lohnt sich der Sonnenuntergang am Vazon Bay. Ein Spaziergang im Sand und bei Meeresrauschen den Sonnenuntergang geniessen.


St. Peter Port - Hauptstadt von Guernsey

Ein Spaziergang durch die Hauptstadt von Guernsey wollten wir uns nicht nehmen lassen. Es hat eine schöne Fussgängerzone mit vielen kleinen Läden. Inmitten der Fussgängerzone gibt es ausserdme eine Crèperie, die einem das Gefühl gibt in Frankreich selbst zu sein. So lecker und hübsch mit Aussicht auf den Hafen. Es lohnt sich den Hafen zu unterschiedlichen Zeiten zu besuchen, da man so die Gezeiten erleben kann. Bei Ebbe sind die Schiffe nicht mehr im Wasser. Der Wasserunterschied ist bis zu 10 m.



Schloss Cornet Castle

Cornet ist eine 800 Jahre alte Burg, die an der Mündung des Hafens von St. Peter Port steht. Sie ist nur einen kurzen Spaziergang vom Stadtzentrum entfernt. Zu den täglichen Attraktionen gehören eine kostenlose Führung um 10.30 Uhr und mittags wird die Noonday Gun von Kanonieren in Kostümen des 19. Jahrhunderts abgefeuert. Die Guernsey History in Action Company spielt Geschichten aus der Vergangenheit Guernseys nach. Für Kinder gibt es selbstgeführte Pfade und einen Verkleidungsbereich.


Abendessen im Pub

Irgendwie gehört es einfach zur englischen Kultur und daher auch zu Guernsey. Ein Abend in einem Pub verbringen ist ein Must. Da wir mit Kindern unterwegs sind haben wir uns entschieden in einem Pub zu Abend zu essen. Wir wurden super herzlich empfangen. Das Essen war lecker und die Stimmung wie in einem gewöhnlichen Pub aber etwas eleganter. Der Innenraum ist sehr stylisch und doch traditionell eingerichtet. Das Publikum vermischt sich von Pubbesuchern bis Restaurantbesucher. Also Familien, Einzelgänger, ältere und jüngere Menschen. Wir waren im JB Parker‘s Bar & Cellar.


Grandes Rocques und Cobo Bay

Riesige Felsformationen im Wasser, Buchten und Sandstrände. Hier trifft die harte, kantige Landschaft auf weiche, weisse Sandstrände und Idyllik. Ein Stopp im Cobo Bay Teehouse können wir empfehlen. Hier sind die traditionellen Scones hausgemacht und einfach köstlich.



Lihou Island

Die Insel ist nur zu Ebbezeiten erreichbar. Ansonsten ist sie von Wasser umgeben. Wer Ebbe und Flut erleben möchte, kann das hier wunderbar. Denn bei Ebbe kann man sogar auf die Insel laufen. Es hat dort allerdings nichts, kein Restaurant oder Kiosk. Trotzdem ist es ein schöner Ausblick.



Oaty and Joey's Playbarn

Wir hatten in unserer Woche auf den Kanalinseln nur einmal richtig schlechtes Wetter. Da waren wir aber wirklich froh über den Indoorspielplatz. Ein sehr schöner Indoorspielplatz für Kinder von klein bis gross. Hier gibt es neben dem Indoorspielplatz auch Trampoline und eine Rennstrecke zum fahren mit kleinen Autos in der Scheune direkt vor dem Indoorspielplatz. Die Anlage hat ausserdem noch einige Shops, einen hübschen Tearoom und auch ein Kosmetikstudio. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.


Little Chapel oder die kleinste Kirche der Welt

Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Guernsey, die weltweit bekannt ist. Sie gillt als die kleinste geweihte Kirche der Welt. Die Wände sind mit Porzellan Scherben verziert und lassen die Kirche besonders bei schönem Wetter strahlen. Wer hinein geht wird überrascht von dem Tunnelsystem. Die Kirche kann kostenlos besucht werden, es hat aber eine Spendenbox. Erbaut wurde die Kirche um 1904.



Guernsey - Folk and Costume Museum und Abenteuerspielplatz

Ein kostenloses Museum, welches in verschiedenen Räumen die Kultur und das Leben von Guernsey der letzten 250 Jahre zeigt. Ein hübsches Museum, welches liebevoll geführt wird. Das Highlight für unsere Kids war neben dem Museum auch der Abenteuerspielplatz, welcher sich direkt beim Museumsparkplatz befindet.


Ausflüge auf die Nachbarinseln mit der Fähre


Trauminsel Herm

Nur knapp 20 Minuten dauert die Reise von Guernsey nach Herm. Herm ist die kleinste Insel der 5 Kanalinseln und ein wahres Goldstück. Das kristallklares Wasser und der weisse Sandstrand erinnern an eine Trauminsel. Auf der Insel angekommen spazieren wir zuerst einmal quer über die Insel es geht etwas aufwärts. Oben an der Spitze angekommen hat man einen wunderbaren Blick aufs Meer und es hat eine kleine Kapelle mit einem wunderschönen Garten in einem kleinen „Dorf“ aus Cottages. Wir sind uns nicht sicher, ob hier wirklich jemand lebt. Es sieht ausgestorben aus. Offiziell leben auf der knapp 2.5 km2 grossen Insel 60 Menschen. Also weniger als 100. Dennoch ist die Insel natürlich ein Touristenmagnet und auch für die Einheimischen von Guernsey ein beliebtes Ausflugsziel.



Auf der vom Hafen aus gegenüberliegenden Seite liegt die zauberhafte Bucht Belvoir Beach. Als wir nach rund 20 Minuten Spaziergang (ohne Kinder seid ihr schneller) an der Bucht ankommen sind wir ganz alleine hier. Es fühlt sich an wie in einem Film. In der Bucht hat es einen kleinen Kiosk, der Kaffee, Tee und süsse Leckereien verkauft.


Von hier aus geht es auf einem gemütlichen Wanderweg weiter zur Shell Beach. Der beliebteste Badestrand auf der Insel. Wir können uns gut vorstellen, dass hier viele baden gehen im Sommer, wenn es schön heiss ist. Wir geniessen einen Drink beim Kiosk und laufen danach barfuss durch den Sand und strecken die Füsse ins eiskalte Wasser.


Sark - die autofreie Klippeninsel

Es ist 09:00 Uhr morgens als wir uns Richtung Hafen auf den Weg machen. Wir wollen vor der Abfahrt der Fähre noch einen Kaffee trinken und Frühstücken. Um 10:15 Uhr fährt die Fähre los. Die Tickets, die man online buchen kann müssen 30 Minuten vor Abfahrt vor Ort umgetauscht werden. Und weil wir echte Schweizer sind, sind wir nicht nur pünktlich sondern zu früh :-)


Die Fahrt nach Sark dauert rund 50 Minuten. Wir sind um 11:10 Uhr am Hafen in Sark und suchen nach dem Bus, der einem ins Städtchen fahren soll. Man kann auch laufen, es ist aber 16 Minuten zu Fuss und nicht unbedingt eine schöne Strecke bergauf. Denn Sark ist eine Klippeninsel. Das heisst, die Insel ist erhöht und somit immer vom Wasser aus eine gewisse Distanz entfernt. Wir finden den „Bus“ direkt nach dem Tunnel am Hafen, es ist ein Traktor mit Anhänger. Die Kinder freuen sich und steigen begeistert ein. Ein Abenteuer. Tatsächlich fahren sie zum ersten Mal mit einem Traktor. 5 Minuten später sind wir im Dorf angekommen. Es fühlt sich an wie eine kleine Zeitreise. Die Insel hier ist autofrei. Es fahren also nur Fahrräder, Kutschen und Traktoren durch die Gegend. Ansonsten sind viele auch zu Fuss unterwegs und wandern über die Insel. Wir haben uns entschieden Fahrräder zu mieten. Das kostete für die ganze Familie nur knapp 20 Pfund für den halben Tag. Wir haben unsere Fahrräder bei A to B Cycles gemietet. Es gibt aber zahlreiche Anbieter auf der Insel. Wir waren zufrieden.

Es macht Spass die Insel mit dem Fahrrad zu erkunden. Aber es ist für unsere Tochter auch eine Challenge, da es immer wieder rauf und runter geht. Wir lassen uns daher Zeit. Machen immer mal wieder Pausen und geniessen die entspannte Atmosphäre der Insel. Das Highlight auf unserer Strecke ist die Verbindungsbrücke von Sark und Little Sark. Es ist wohl das bekannteste Bild der Kanalinseln. Die Klippen hier sind besonders steil, weshalb man die Brücke auch nicht mit dem Fahrrad überqueren darf. Man muss das Fahrrad auf die andere Seite schieben. Im Nachhinein würde ich empfehlen die Fahrräder oben zu lassen und einfach zu Fuss auf die andere Seite und wieder zurück zu laufen. Die Brücke selbst ist das Highlight und die Strecke danach ist weniger empfehlenswert als die Wege auf dem grösseren Teil von Sark.


Wir haben übrigens im Restaurant Hathaways auf Sark unsere Mittagspause gemacht. Das Essen war sehr lecker und der grosse Garten einfach wunderschön. Wir können es sehr empfehlen.


Sark ist übrigens die viertgrösste Kanalinsel und hat rund 500 Einwohner. Hier gibt es daher alles, was es auch in einem kleinen Dorf auf dem Festland gibt. Eine Schule, Kirche, Läden, Restaurants, etc.


Nach einer Woche Entdeckungsreise, schönen Wanderungen und vielen Naturhighlights geht es nun zurück nach Hause für uns. Es war schön. Danke für die Organisation der Reise an Rolf Meier Reisen. Es war schön.

Dieser Artikel ist in Kooperation mit Rolf Meier Reisen entstanden.








Kommentarer


bottom of page