Es tut mir leid. Ich bin deine Mama und will dich beschützen. Es tut mir leid, dass du in dieser komischen Zeit gross werden musst. Es tut meiner Seele weh, dass ich dir erklären muss, dass du niemanden ausser Mama und Papa umarmen darfst. Du bist dir gewohnt deine Nonna (Oma), dein Nonno (Opa) und deine vielen Zie (Tanten) zu herzen und zu drücken. Du bist gerne mit anderen Menschen zusammen und plötzlich sind wir isoliert. Ich erkläre dir, dass ein Virus uns Menschen krank machen kann und während ich dir das erkläre habe ich Tränen in den Augen und weiss, dass du es nicht verstehen wirst. Du merkst, dass etwas nicht stimmt und ich bin traurig, dass ich dir keine unbeschwerte Zeit bieten kann. Es stimmt mich nachdenklich, dass du meine Angst spürst und unsere Gespräche über das Virus mitbekommst. Es macht mich wütend, dass wir den Frühling nicht wie sonst geniessen können, unser Paarwochenende abgesagt wurde, unsere Familienferien abgesagt wurden, soziale Kontakte praktisch Stillstand erleben. Doch es macht mich auch demütig. Demütig dass nichts selbstverständlich ist und ich lernen muss für die kleinen Dinge dankbar zu sein. Ich bin dankbar einen tollen Ehemann und Sohn zu haben, die ich immer noch umarmen darf. Dankbar dass mein Mann von zuhause arbeiten darf in dieser schlimmen Zeit und wir uns so mental gegenseitig unterstützen können. Dankbar dass wir schon vor 4 Wochen in die neue Wohnung gezogen sind, als die Situation es noch zuliess. Dankbar, dass ich einen sicheren Job habe. Dankbar, dass wir in einer Zeit leben, wo wir digital mit unseren Liebsten in Kontakt bleiben können. Dankbar dass wir gesund sind und es hoffentlich bleiben. Doch die Angst und Wut sind da. Ich hatte so viele Pläne mit dir diesen Frühling und dazu gehört sicher nicht dir sagen zu müssen: "Nein wir können nicht auf den Spielplatz, er ist geschlossen". Oder von dir hören zu müssen: "Mama Vaduz (unser Wohnort) isch gschlossa. Kei Menscha do." Es tut mir leid Leonardo dass ich nicht unbeschwert bin. Es tut mir leid, dass du in dieser unwirklichen Welt leben musst. Aber ich bin da bei dir und liebe dich! Das Einzige was ich im Moment tun kann für dich.
Das Bild entstand Ende Februar als Leonardo seine Urgrosseltern noch anfassen durfte.
Das sind schöne Worte. Es wird irgendwann überstanden sein und wir holen alles nach. Und wir werden es dann nicht mehr als selbverständlich annehmen. Es lehrt uns Dankbarkeit und Demut dieses v........ Virus...
Ich hab Euch lieb und drücke Euch in Gedanken 🥰