Mein Kleiner isst nun seit etwa drei Monaten vom Tisch. Theoretisch heisst das, er isst das was wir essen. Theoretisch.
Praktisch heisst es eher, er schmiert sein Essen auf dem Tisch rum, wirft sein Essen runter auf den Boden, kippt seinen Wasserbecher um, pickt sich nur die Nudeln raus und lässt das Gemüse beiseite, hat einen Schreikampf wenn seine Mutter sich anmasst einen Löffel Gemüse in seinen Mund zu schmuggeln.
Theoretisch heisst es für mich endlich keine mühsame Breizubereitung mehr und vor allem kein Pürieren mehr von Fleisch. Ich fand das immer ein wenig merkwürdig Fleisch in den Mixer zu kippen.
Praktisch heisst es, dass ich mein Essen dann esse wenn es kalt ist, mehr am Boden putzen und Kind säubern bin als am essen. Von effektiv 30 Minuten am Tisch sitzen, wird bei uns 5 Minuten wirklich gegessen und 25 Minuten lang geputzt, gewischt, gesäubert.
Ich glaube das was Mütter am meisten brauchen bei der Kindererziehung ist Geduld. Irgendwie habe ich es mit der Geduld einigermassen im Griff. Was ich sonst in meinem früheren kinderlosen Leben nicht so hatte. Wo die Engelsgeduld aber aufhört ist beim Essen! Irgendwie gewöhne ich mich einfach nicht an das Herumgeschiebe von Rüebli und Co. Dann soll er doch lieber jeden Tag Nudeln essen. In Italien essen ja auch alle jeden Tag Pasta. Ein Hoch auf die Erfindung Nudeln mit Tomatensauce. Nur schon das zufriedene Gesicht meines Sohnes zu sehen wie er mit einer Leidenschaft seine Spaghetti ist, macht mich zur stolzen italienischen Mamma! Da wasche ich sein tomatenverschmiertes Gesicht wieder mit einer Engelsgeduld.
Pasta e Basta!
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