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Unser erstes Mal Golf

Ich bin ganz ehrlich mit euch. Wir hatten ein paar Vorurteile gegenüber dem Golfsport. Schliesslich sieht man auf den ersten Blick vor allem ältere Menschen mit Golfausrüstung. Und auch in Filmen kennt man Golf nicht als Sport sondern mehr als Treffen der Superreichen, die einen schöneren Ort für mysteriöse Meetings scheinbar auf dem Golfplatz gefunden haben. Dennoch hatte Golf immer etwas geheimnisvolles für uns und vor allem Kilian wollte schon immer mal den Golfschläger schwingen und schauen, wie herausfordernd es wirklich ist.

Heute ist es nun soweit. Wir versuchen uns im Golfsport. Dies in Graubünden, der grössten Golf-Destination der Schweiz. Schliesslich wurde in Samedan 1893 der erste Golfplatz der Schweiz eröffnet. Ganze 15 Golfplätze gibt es seither in Graubünden. Für uns geht es heute auf den Golfplatz in Domat/Ems. Hier gibt es, wie vielerorts in Graubünden, diverse Angebote für Neugolfer. Wir machen einen Schnupperkurs für Einsteiger.

Corsin Caviezel ist Golf-Profi, begleitet uns durch den Schnupperkurs und zeigt uns die Basics des Golfsports. Er arbeitet hier in Domat/Ems als Golflehrer. Entsprechend bekannt ist er auf der ganzen Anlage. Immer wieder grüsst ihn jemand freundlich. Die Atmosphäre ist generell sehr freundschaftlich und offen.



Zuerst geht es für uns zum Abschlag üben. Da kann und darf es sein, dass ein Stück vom Rasen mitfliegt. Schliesslich kommt der Schläger im besten Fall mit extremer Wucht, erklärt uns Corsin. Laut Statistik hat der durchschnittliche Golfer eine durchschnittliche Schlägerkopfgeschwindigkeit von 150 km/h - Kilians Augen leuchten.


Die Golfbälle können wir für fünf Franken beim Automaten beziehen und den Schläger gibt es kostenlos dazu. Corsin zeigt uns, wie wir den Schläger halten müssen, woher der Schwung kommen muss, und ermahnt uns, dass wir den Blick nie vom Ball abwenden sollen. Die ersten Versuche sind kläglich. Der Schlag geht am Ball vorbei, ins Gras oder berührt ihn nur leicht. Aber schon nach 10-15 Versuchen fliegt der Golfball über 100 m weit. Wow, was für ein Gefühl. Es folgen weitere Probeschläge für den Abschlag. Auch die anderen Schläge können wir nach einer kurzen Mittagspause beim 19. Loch fleissig üben.

Das 19. Loch ist auf dem Golfplatz übrigens immer das Restaurant, denn beim Golf gibt es immer nur 18 Löcher. Die Belohnung ist dann ein gemeinsamer Drink oder ein Essen beim 19. Loch. Wahrscheinlich nennt man es so, weil Golf ein sehr gesellschaftlicher Sport ist und der Austausch und das gemeinsame Anstossen danach fast genauso dazu gehört, wie das Spielen auf den 18 Löchern davor.

Corsin zeigt uns mit dem Golfwagen das ganze Areal und wir dürfen einige Schläge auf dem Green versuchen. Da wo eigentlich erst mit Platzreife ein Spiel möglich ist. Das klingt nach einer grossen Hürde. Aber Corsin erklärt uns, dass die Platzreife relativ schnell erlangt wird. Bei den Einsteigerangeboten kann man direkt bis zur Platzreife die Kurse buchen und ist dann innert 2 Wochen bereit für den saftig grünen Rasen. Wobei in Domat/Ems auch schon die Übungsfelder an Ferien erinnern.

Besonders viel Spass macht mir auch die Fahrt mit dem Golfwagen über das hügelige Gelände. Ich bin überrascht, als Corsin uns erklärt, dass dies beim Schweizer Golfsport gar nicht so üblich ist. Schliesslich wolle man sich bewegen und körperlich etwas leisten und dazu gehört auch, dass man von Loch zu Loch läuft. Wer in Domat/Ems alle 18 Löcher spielt, hat nach rund 3-4 h Spielzeit auch 12 km Schritte zurückgelegt.


Man könnte Golf also auch als Wanderung beschreiben. Eine Wanderung über saftig grüne Wiesen mit Aussicht auf die wunderschönen Bündner Berge und immer wieder einer sportlichen Herausforderung. Schliesslich geht es immer darum den Ball von einem Hindernis übers Nächste bis ins Ziel zu treffen. Kilian hat sich richtig ins Zeug gelegt und musste für den richtigen Treffer auch mal die Schuhe ausziehen und ins Wasser stehen. Bei den heutigen Temperaturen eine angenehme Abkühlung.

Gemeinsam mit Corsin, der übrigens im gleichen Alter ist wie wir (unser anfängliches Vorurteil ist entkräftet), schliessen wir den Tag beim 19. Loch ab. Weisswein und ein Glas vom Golfer-Drink (Grapefruitsaft & Tonic) runden den spannenden Tag für uns ab. Vielleicht verbringen wir diesen Sommer wieder einmal einen Tag auf dem Golfplatz. Eins ist sicher, es hat uns sehr gut gefallen.

Dieser Artikel ist in Kooperation mit Graubünden Tourismus entstanden.



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